Ein vernichtender Funke

Nichts haben. Was für viele von uns unvorstellbar ist, wurde für die 9-jährige Brenda und ihre drei Geschwister traurige Wirklichkeit. Bei einem Feuer verloren sie nicht nur ihr Zuhause, sondern mit ihrer Mama auch die einzige Bezugsperson.

Ein Funke, der von der Kochstelle ins Gebälk der kleinen Hütte in der östlichen Stadt Serowe, Botswana,  übersprang, war der Auslöser für den schrecklichen Brand, der Brenda und ihre Geschwister fürs Leben zeichnete. Über den tragischen Verlust ihrer Mutter und ihres Zuhauses hinaus hatte das Feuer für Brenda auch körperlich schwerwiegende Folgen. Ernste Verbrennungen an ihrem Gesicht, ihren Armen und ihren Beinen zwangen sie monatelang ins Krankenhaus. Der Vater unbekannt, die Mutter verstorben, kamen ihre Geschwister direkt in das SOS-Kinderdorf Serowe und konnten sich dort eingewöhnen. In dieser Zeit verpasste Brenda die Schule und vermisste ihre Geschwister unheimlich: «Ich wollte einfach nur bei meinen Liebsten sein, die mir noch geblieben sind.»

Nach ihrem Aufenthalt im Krankenhaus war Brenda im SOS-Kinderdorf endlich wieder mit ihren drei Brüdern vereint und nahm ihre Schulbildung wieder auf. Ihre neue SOS-Mama Ayesha merkte schnell, wie intelligent ihr neuer Schützling ist, und fasste den Entschluss, Brenda an einer richtig guten Schule unterzubringen: «Brenda ist sensibel, clever, zuvorkommend und äusserst talentiert. Ein bewundernswertes Mädchen, das Schlimmes erlebt hat.» Die vielen Veränderungen überforderten die 9-Jährige jedoch. Ihre Brandverletzungen, der Verlust der Mutter und das neue Zuhause – all dies machte Brenda verständlicherweise zu schaffen. Ein Sozialarbeiter von SOS-Kinderdorf unterstützte sie daraufhin in Einzelgesprächen dabei, sich Fähigkeiten anzueignen, mit deren Hilfe sie das Erlebte verarbeiten und neue Herausforderungen bewältigen kann. Dies half Brenda auch dabei, ihr Gefühl von Zugehörigkeit zu und Geborgenheit in ihrem neuen Zuhause zu stärken. Gemeinsam mit ihren Brüdern und Ayesha entschied sie sich für die von Ayesha ausgewählte Schule, für deren Zulassung sie eine schriftliche Prüfung ablegen musste. Diesen Test bestand sie mit Bravour. Neben den furchtbaren Erinnerungen an die Brandnacht sind Brenda die Narben von diesem traumatischen Erlebnis geblieben. Mittlerweile hat sie jedoch gelernt, dass ihre Vergangenheit kein Grund ist, ihre Hoffnungen und Träume für die Zukunft aufzugeben. Ihr erster Monat an der neuen Schule ist der beste Beweis dafür.

Bild: Brenda (links) mit ihrer SOS-Mama Ayesha und ihrem Bruder Seth.

Warum erhalte ich so viele Spendenbriefe?