Schule

Das Einmaleins der Kinderrechte

Hochwertige Bildung ist eines der UN-Nachhaltigkeitsziele, denen sich SOS-Kinderdorf verschrieben hat. Um dieses bis 2030 zu erreichen, heisst es jetzt mehr denn je: nachsitzen. Nicht für die Kinder, sondern für Politik, Verbände und Institutionen.

Ein geflüchteter Junge aus Syrien besucht den Unterricht in einer griechischen Schule. © Alea Horst

Kinder haben ein Recht auf Bildung – und doch wird dieses Recht viel zu oft gebrochen. Mehr als 160 Millionen Kinder weltweit besuchen derzeit keine Schule, zum Teil kurzzeitig, zum Teil werden sie nie eine Schule von innen sehen. Besonders tragisch ist die Lage unter anderem in Nepal. Die Schulen dort blieben 2021 aufgrund der Corona-Pandemie fast vollständig geschlossen, die Schulbesuche gingen um 60 Prozent zurück, und viele Kinder müssen die Familie unterstützen, anstatt für die eigene Zukunft zu lernen.

Darüber hinaus ist Schule in zu vielen Ländern immer noch ein Thema der Kontraste. In den Städten ist der Zugang zu Bildung oftmals leichter als in abgelegenen, ländlichen Regionen. Wenn die Schule nur zu Fuss und unter schwierigen Bedingungen erreichbar ist, fällt die Wahl allzu oft auf Arbeit anstatt Bildung. Und noch immer müssen zu viele Mädchen beim Thema Bildung zurückstecken. Können sich Familien die Schule nur für ein oder zwei Kinder leisten, besuchen oftmals die Söhne die Schule, während die Töchter im Haushalt helfen, auf jüngere Geschwister aufpassen und so von vornherein gar keine Chance auf die Verwirklichung ihrer Träume und die eigene Unabhängigkeit erhalten. Auch für geflüchtete Minderjährige rückt Bildung zwangsläufig in den Hintergrund. Traumatische Erfahrungen von Verlust, Gefahr und einer unsicheren Zukunft lassen die Bedeutung von Mathematik und Grammatik verblassen. Erfahrungen, die kein Mensch und schon gar kein Kind oder Jugendlicher machen sollte. In Griechenland hat SOS-Kinderdorf verschiedene Bildungsprogramme für geflüchtete Kinder und Jugendliche unterstützt. «Ich möchte später einmal Lehrer werden», erzählt uns etwa der 12-jährige Ferhard, der Teil des Bildungsprogramms von SOSKinderdorf in Griechenland ist.

Schule ist nicht nur für das spätere Berufsleben entscheidend, sie prägt uns auch in sozialer Hinsicht ungemein und ist essenzieller Teil von Kindheit und Jugend. Der Austausch mit Gleichaltrigen, Lerngruppen, die Zeit in den Pausen, der gemeinsame Schulweg oder Ausflüge sowie vieles mehr sind für eine gesunde Entwicklung unverzichtbar und gehen über die reine Aneignung von Wissen hinaus. Danke, dass Menschen wie Sie die Arbeit von SOS-Kinderdorf unterstützen und es uns erst möglichmachen, Bildungsangebote zu schaffen und Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven zu eröffnen.