Ukraine

Nothilfe in einer Notlage

Am 24. Februar wurde in der Ukraine der grösste Alptraum Realität: Krieg. SOS-Kinderdorf startete umgehend einen Nothilfeaufruf. Neben der kurz- und langfristigen Hilfe vor Ort unterstützte SOS-Kinderdorf Schweiz den Verein tipiti bei der Aufnahme geflüchteter ukrainischer Pflegekinder und -familien in der Schweiz.

Eines der aus der Ukraine geflüchteten Kinder mit seiner Pflegemutter kurz nach der Ankunft in Rehetobel.

Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine und seine Folgen beschäftigten auch SOS-Kinderdorf, das seit vielen Jahren mit SOS-Kinderdörfern und Familienstärkungsprogrammen vor Ort
aktiv ist. Die Resonanz unserer Spendenden auf unseren Nothilfeaufruf war überwältigend, sodass wir Kinder, Familien und Mitarbeitende aus der Ukraine evakuieren und in den Nachbarländern unterbringen konnten. Über die Hilfe vor Ort und in den Nachbarländern hinaus wurde SOS-Kinderdorf auch hierzulande aktiv. SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützte den Verein tipiti dabei, 59 Pflegekinder und deren Pflegefamilien mit 12 eigenen Kindern in die Schweiz zu evakuieren und ihnen eine Unterkunft zu beschaffen.

Bilder: Die geflüchteten Kinder und ihre Pflegefamilien kommen nach dreissig Stunden Busfahrt in Rehetobel in Appenzell Ausserrhoden an.

«Es ist sehr schön, hierzulande auf eine bessere Zukunft hoffen zu können, während in deinem Land noch Krieg herrscht», erzählt Tetiana Allgöwer, eine der freiwilligen Helferinnen von tipiti, die selbst ukrainische Wurzeln hat. Neben der sicheren Aufnahme und der Bereitstellung von Unterkünften in der West- und Ostschweiz ist das Anliegen des Projekts, den Kindern und Familien möglichst schnell einen geregelten Alltag zu schaffen, wie sie ihn auch in ihrer Heimat gelebt hätten. Betreuungspersonen vor Ort unterstützen sie dabei.

Das bedeutet auch, dass die Kinder und Jugendlichen tagsüber die Schule besuchen, wo sie von einer ukrainischen und einer schweizerischen Lehrkraft gefördert werden. «Gleichzeitig werden die Geflüchteten mit dem nötigen Einfühlungsvermögen auf die Rückkehr vorbereitet, und wenn es so weit ist, dabei begleitet», so Rolf Widmer, operativer Leiter von tipiti. Wir halten Sie über den weiteren Verlauf des Projekts natürlich auf dem Laufenden.