Unser Fokusland​ Lesotho

Lernen: ein Kinderspiel?

In Quthing in Lesotho ermöglicht SOS-Kinderdorf 30 besonders vulnerablen Kindern den Besuch des Kindergartens, um ihre altersgerechte Entwicklung zu fördern.

Frühkindliche Bildung ist für den weiteren Lebensweg von Kindern von entscheidender Bedeutung. Diese Erkenntnis fliesst im Kindergarten in Quthing bei der Erziehung und im Alltagsleben der Drei- bis Fünfjährigen ein. Je jünger wir sind, desto leichter fällt es uns, Neues zu lernen. Für die Dreijährigen heisst dies konkret, dass sie das Alphabet, Zahlen, Formen und Lieder kennenlernen und mit Gleichaltrigen in einem sicheren, anregenden Umfeld spielen und umgehen. Die Kinder im Vorschulalter erhalten anschliessend eine solide Grundlage im Lesen, Schreiben, Rechnen, Malen und werden von ausgebildeten Betreuungspersonen bei der Entwicklung ihrer Feinmotorik unterstützt. Quartalsweise und jährlich findet eine kindgerechte Beurteilung des Lernfortschritts statt, um die gelungene Umsetzung der frühkindlichen Bildung auch sicherzustellen. Nicht alle Eltern in der Region haben jedoch die finanziellen Möglichkeiten, um ihren Kindern den Besuch des Kindergartens zu ermöglichen. SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützt daher 30 besonders vulnerable Kinder finanziell, um die Chancengleichheit für sie frühestmöglich sicherzustellen. 

Der fünfjährige Matebele ist eines dieser Kinder. Er ist ein sehr offener Junge, der immer viele Fragen zu den Dingen stellt, die er sieht oder die ihm begegnen. Für seine ausgeprägte Neugierde ist der Besuch des Kindergartens ein echter Segen. «Ich habe grossen Spass und sehe hier jeden Tag meine Freunde, mit denen ich spielen und lernen kann. Unsere Erzieherin ist auch sehr lustig und hat uns alle sehr lieb», berichtet er strahlend von seiner Zeit im Kindergarten. Seine Grossmutter Malekhetho ist glücklich darüber, wir ihr Enkel sich entwickelt und wie viel Spass er hat. Seine Mutter hatte Lesotho vor zwei Jahren auf der Suche nach Arbeit verlassen. Seitdem hat sie jedoch nie Geld geschickt, die Familie besucht oder den Kontakt gesucht. Malekhetho berichtet: «Ich war krank vor Sorge, wenn er jeden Tag zu Hause sass, ohne Kontakt zu Gleichaltrigen. Wenn er jetzt aus dem Kindergarten kommt, sprudeln die Geschichten nur so aus ihm heraus. Dafür bin ich so dankbar.»

Stabilität wirkt heilend