Nicaragua
Wann ist ein Mann ein Mann?
In Nicaragua glänzten Väter in der Vergangenheit mit Abwesenheit. In Estelì führt SOS-Kinderdorf Männer an ihre emotionale und finanzielle Verantwortung heran.
Julio steht der Stolz auf seine Tochter Maya, sechs Jahre, ins Gesicht geschrieben.
Bis heute halten sich traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit in Nicaragua hartnäckig. Der familiäre Alltag und Zusammenhalt sind davon stark betroffen. Emotionale Distanz im Umgang mit den Kindern beziehungsweise ein allgemein fehlendes Pflichtgefühl gegenüber dem Nachwuchs sind die Folgen. SOS-Kinderdorf Schweiz setzt auf verschiedene Massnahmen, um dieses starre Rollenbild und dessen negative Folgen besonders für Frauen und Kinder abzulösen. Schulungen zur Prävention von sexueller Gewalt räumen mit schädlichen Vorurteilen auf und dienen dem Schutz von Frauen. Die Kurse machen den teilnehmenden Männern bewusst, dass das Verhalten oder die Kleidung einer Frau nie sexuelle Übergriffe rechtfertigen.
In der Stadt Estelì lancierte das Hilfswerk darüber hinaus das Vaterschaftsnetzwerk, bei dem sich Väter zweimal monatlich treffen, um Erfahrungen hinsichtlich Erziehung, Familienleben und Alltag auszutauschen. Dabei lernen sie zum Beispiel, empathischer und gefühlvoller mit ihren Kindern umzugehen und einen Teil der Aufgaben im Haushalt zu übernehmen. Das verbessert nicht nur das Verhältnis zu ihren Kindern, sondern stärkt auch die Beziehung zu den Ehefrauen. Julio, einer der teilnehmenden Väter des Programms in Estelì, hat seine Rolle als Elternteil für sich neu entdeckt und geht darin voll auf: «Früher stand ich unter hohem Druck, einer bestimmten Vorstellung zu entsprechen und Erwartungen zu erfüllen, deren Ursprung ich selbst nicht nachvollziehen kann. Nun weiss ich, dass ich als Mann die Freiheit habe, mein Kind von ganzem Herzen zu lieben, zu umarmen und viel Zeit mit ihm zu verbringen. Für mich ist es sehr wertvoll, mich mit anderen Männern auszutauschen, die ähnlich denken wie ich.» Besonders bewegend zeigen sich Resultate dieser Bemühungen beim jährlichen Talentfestival, bei dem Väter zusammen mit ihren Kindern Theater spielen, musizieren und sich dafür auch verkleiden und schminken. Mit seiner sechsjährigen Tochter Maya präsentierte Julio dabei stolz deren Kostüm und schuf so eine unvergessliche Erinnerung für sich und sein Kind.
In der Stadt Estelì lancierte das Hilfswerk darüber hinaus das Vaterschaftsnetzwerk, bei dem sich Väter zweimal monatlich treffen, um Erfahrungen hinsichtlich Erziehung, Familienleben und Alltag auszutauschen. Dabei lernen sie zum Beispiel, empathischer und gefühlvoller mit ihren Kindern umzugehen und einen Teil der Aufgaben im Haushalt zu übernehmen. Das verbessert nicht nur das Verhältnis zu ihren Kindern, sondern stärkt auch die Beziehung zu den Ehefrauen. Julio, einer der teilnehmenden Väter des Programms in Estelì, hat seine Rolle als Elternteil für sich neu entdeckt und geht darin voll auf: «Früher stand ich unter hohem Druck, einer bestimmten Vorstellung zu entsprechen und Erwartungen zu erfüllen, deren Ursprung ich selbst nicht nachvollziehen kann. Nun weiss ich, dass ich als Mann die Freiheit habe, mein Kind von ganzem Herzen zu lieben, zu umarmen und viel Zeit mit ihm zu verbringen. Für mich ist es sehr wertvoll, mich mit anderen Männern auszutauschen, die ähnlich denken wie ich.» Besonders bewegend zeigen sich Resultate dieser Bemühungen beim jährlichen Talentfestival, bei dem Väter zusammen mit ihren Kindern Theater spielen, musizieren und sich dafür auch verkleiden und schminken. Mit seiner sechsjährigen Tochter Maya präsentierte Julio dabei stolz deren Kostüm und schuf so eine unvergessliche Erinnerung für sich und sein Kind.
